Digitale Resilienz in der Versicherungsbranche: Fachkräftemangel, VAIT und DORA als Weckruf

von Lara Krämer |
30. Oktober 2025 |
Digital Change | Digitale Transformation

Die Versicherungsbranche steht vor gleich mehreren Herausforderungen. Der Fachkräftemangel spitzt sich weiter zu, regulatorische Anforderungen steigen und digitale Resilienz wird zunehmend zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor. 

„Der größte Babyboomer-Jahrgang 1964 wird im Jahr 2024 sechzig Jahre alt. Der Gipfel der
sogenannten demografischen Welle erreicht somit Ende der 2020er-Jahre das Rentenalter.“ 

Statistisches Bundesamt, 2024 

Diese Entwicklung ist für Versicherer besonders kritisch. Während viele Versicherungsunternehmen bereits jetzt unter Personalengpässen leiden, droht der massive Abgang erfahrener Mitarbeitender in Schlüsselpositionen. Mit ihnen geht oft auch wichtiges Prozess- und Fachwissen verloren. 

Prozesse modernisieren, Wissen sichern 

Kurzfristige Lösungen wie Arbeitsverdichtung oder operative Aushilfen reichen nicht aus. Gefragt ist ein struktureller Wandel. Es geht um integrierte Prozesse, nachvollziehbare Datenflüsse, Wissenstransfer und die Fähigkeit, Entscheidungen auf Basis fundierter Informationen zu treffen. 

Automatisierung, beispielsweise über erhöhte Dunkelverarbeitung, schafft dabei Freiräume für komplexe Aufgaben und reduziert Fehler. 

VAIT und DORA machen digitale Resilienz zur Pflicht 

Mit den regulatorischen Rahmenwerken VAIT und DORA wird deutlich, dass Resilienz kein freiwilliges Ziel mehr ist, sondern eine gesetzlich geforderte Notwendigkeit. Beide Vorgaben verlangen 

  • Transparente und dokumentierte Prozesse 
  • Proaktive Risikoerkennung und -steuerung 
  • Verlässliche Dienstleistersteuerung 
  • Stabile, auditierbare IT-Governance 

Was auf den ersten Blick nach reiner Compliance klingt, entpuppt sich in der Praxis als starker Transformationsimpuls. Versicherer müssen nicht nur ihre technischen Systeme, sondern auch Prozesse, Rollen und Verantwortlichkeiten neu bewerten und gezielt modernisieren. 

Handlungsempfehlung: Resilienz strategisch aufbauen 

Was bedeutet das konkret für Versicherungsunternehmen? Es gilt 

  • IT- und Prozessarchitekturen zu analysieren und auf Reifegrad zu prüfen 
  • Wissensverlust durch digitale Dokumentation abzusichern 
  • Automatisierung mit klarer Governance zu verknüpfen 
  • Projekte zu priorisieren, die VAIT- und DORA-relevant sind 
  • Transformation mit Partnern umzusetzen, die regulatorisches Know-how mitbringen 

Fazit 

Digitale Resilienz ist keine Option, sondern Voraussetzung. Versicherer, die jetzt in robuste Strukturen, smarte Prozesse und gelebte Governance investieren, sichern nicht nur ihre Zukunftsfähigkeit, sie schaffen auch neue Spielräume für Innovation und Kundenorientierung. 

 

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