Neuerdings lese ich täglich Blogbeiträge und Artikel über die Digitale Transformation. Nahezu alle fokussieren sich auf die Technologie. Das ist verständlich, weil die neuen Technologien die Digitale Transformation erst ermöglicht haben. Cloud-Computing, BigData, Social Media und Mobile Devices sind für sich genommen Phänomene, aber in der Kombination eine Macht, die vor keiner Unternehmenstür haltmacht.
Der Druck von außen ist zugegebenermaßen bedrohlich. Unbeständigkeit, Unsicherheit, Komplexität und Vieldeutigkeit prägen die Digital Economy und damit die Marktentwicklung, die Kundenwünsche und die Wettbewerbssituation.
Bis vor einigen Jahren lag die Lösung auf der Hand: mehr, leistungsfähigere und teure IT. Aber inzwischen hat sich die Situation geändert. Alles, was vor einigen Jahren noch innovative HighEnd Technologie war, ist heute Commodity geworden. Jedes Unternehmen, egal ob Konzern oder Mittelständler, kann mit vertretbaren finanziellen Mitteln die technologischen Voraussetzungen schaffen. Aber dann fangen die Probleme an. Wer sich erst dann frägt: „Woher bekomme ich die Daten?“ oder „Wer im Unternehmen hat die Skills sich damit zu beschäftigen?“, hat im Grunde schon verloren.
Eine responsive Unternehmenskultur bildet das Fundament für eine erfolgreiche Transformation
Das wichtigste an der Digitalen Transformation ist der kulturelle Wandel, die Schaffung einer neuen Unternehmenskultur. Konkret gesprochen: Eine sogenannte „Responsive Unternehmenskultur“, also eine Kultur, auf deren Basis Unternehmen auf die äußeren Einflüsse schnell reagieren und sich gut anpassen können.
“If the rate of change on the outside exceeds the rate of change on the inside, the end is near.” sagte schon Jack Welch, ehemaliger CEO von General Electric. Und die Geschwindigkeit, mit der sich Änderungen in der Digital Economy ergeben, ist extrem. Viele ehemalige Top-Unternehmen wie BlockBuster, Kodak oder Toys“R“Us existieren nicht mehr oder sind nur noch ein Schatten ihrer selbst, weil sie den digitalen Anschluss verpasst haben. Ganze Branchen sind in Deutschland bedroht. Buchhandlungen, Taxiunternehmen und Hotelketten – um nur einige zu nennen – spüren diesen Änderungsdruck deutlich. Deswegen ist die Agilität für die Organisation und ihre Prozesse ein Schlüsselelement. Wer denkt, dass das betriebliche Vorschlagswesen Innovation fördert, hat den Anschluss mit dem Auswahlverfahren der Vorschläge bereits verloren. Agile Organisationen sind vernetzt, erarbeiten in vielfältigen Teams innovative und kreative Lösungen und erproben diese in Experimenten. Was nicht funktioniert wird weggeworfen – ganz pragmatisch. Die responsive Kultur ist eine (um nicht zu sagen die) Möglichkeit mit dem Druck von außen umzugehen.
Mit jungen Talenten die Digitale Transformation meistern – ein Blick auf den Mittelstand
Geschwindigkeit ist aber auch an einer anderen Stelle gefragt und hier kommt eine andere Dimension ins Spiel. Es geht um die Geschwindigkeit, junge Talente für das eigene Unternehmen zu gewinnen. Die Frage, die man stellen muss ist, ob mittelständische Unternehmen interessant sind für Hochschulabgänger der Studienrichtung Data Science und ob sich StartUps dort niederlassen, wo mittelständische Unternehmen angesiedelt sind.
Bund und Länder haben eine Vielzahl von Förderprogrammen für den Mittelstand und StartUps ins Leben gerufen und sind letztlich auch für das Studienangebot verantwortlich.
Die Verteilung der mittelständischen Unternehmen zeigt eine deutliche Konzentration in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Auch Süd-Hessen, sowie die Großräume München und Hannover/Oldenburg zeigen eine Häufung. Der Großraum München und das Land Baden-Württemberg weisen auch Universitäten und Hochschulen auf, die Data Science Studiengänge anbieten. Ob es auch eine Verbindung zu den signifikanten Unternehmensneugründungen gibt, kann im Rahmen eines Blogbeitrags nicht beantwortet werden. Erkennbar ist aber, dass die Anzahl der Gründung von StartUps in Berlin und Bayern (inkl. Großraum München) im Jahr 2016 gegenüber dem Jahr 2015 stark rückläufig ist. Profitieren konnte dagegen Nordrhein-Westfalen (inkl. dem Großraum Rhein-Ruhr), obwohl es dort nur eine Hochschule gibt, die einen Data Science Studiengang anbietet. Erstaunlich ist auch, dass es in Hessen ein sehr gutes entsprechendes Studienangebot und viele Mittelstandsunternehmen gibt, die Anzahl der StartUp Gründungen aber vernachlässigbar ist.
Fazit
Als Fazit lässt sich sagen, dass sich StartUps inzwischen vermehrt dort niederlassen, wo ihre potentiellen Kunden sind und nicht mehr, wie bisher, in den bekannten Metropolen. Auch erkennbar ist, dass eine bessere Abstimmung von Mittelstands-, StartUp- und Hochschulförderung sinnvoll wäre.
Es sieht so aus, als ob deutsche Mittelstandsunternehmen im Wettbewerb um junge Talente, mit denen sie die Digitale Transformation meistern wollen, gegenüber großen internationalen Konzernen nicht zwangsläufig benachteiligt sind. Mit einer responsiven Unternehmenskultur können sie sich deutlich von Großkonzernen abheben. Auch wir, die fme_group, sind ein mittelständisches Unternehmen und wir unterstützen unsere Kunden nicht nur bei der Meisterung der Digitalen Transformation, sondern wir meistern sie auch selber durch eine responsive Unternehmenskultur. Wie? Fragen sie uns.
Quellen
- Bitkom Mittelstandsbericht 2017
https://www.bitkom.org/Bitkom/Publikationen/Bitkom-Mittelstandsbericht-2017.html
- Hochschulkompass 2017
- Deutscher StartUp Monitor (DSM) 2016
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