Traditionell oder cloud-nativ? Warum nicht etwas dazwischen?

von Daniel Pelke |
09. August 2018 |
Cloud Technologien | Enterprise Content Management

Üblicherweise schreibe ich Blogbeiträge zu allgemeinen IT-Trends und über Wege und Irrwege der Digitalen Transformation. Ich habe es stets vermieden über uns, die fme AG, Beiträge zu verfassen. Heute möchte ich ausnahmsweise mit dieser Regel brechen. Manchmal kommt man aus einem Kundengespräch und fragt sich: »Was um Gottes Willen erzählen manche sogenannte Cloud-Berater den Kunden? Warum verwirren sie ihre Kunden mehr, als ihnen neutral die Optionen für den Weg in die Cloud aufzuzeigen?«.

Die Liste der Möglichkeiten, mit der ein Unternehmen seine Anwendungen in die Cloud bringen kann, ist lang. Somit herrscht auch eine Begriffsvielfalt die verwirrend ist.

Ihre on-premise Cloud-Möglichkeiten auf einen Blick

Ausgehend von einer vollständigen Nutzung im eigenen Datacenter (on-premise) haben Unternehmen folgende Möglichkeiten:

  1. Cloud Storage: d. h. ihrer Anwendung Speicherkapazitäten aus der Cloud hinzuzufügen.
  2. Re-Platforming
    a) Lift’n’Shift: d. h. die Applikation zu virtualisieren oder zu containerisieren und die virtuellen Maschinen bzw. Container bei einem Cloud Provider zu hosten. Selbstverständlich können, eine entsprechenden Container Orchestrierung vorausgesetzt, die Container auch im eigenen Datacenter gehostet werden.
    b) Lift’n’Extend: d. h. die Applikationen zu containerisieren und um andere Cloud-Dienste funktional zu erweitern, bzw. neue Funktionen cloud-nativ zu erstellen. Denkbar ist es auch, einzelne Elemente der Applikation, z. B. die Clients, neu und cloud-nativ zu entwickeln und mit dem Backend zu koppeln. Solche Lösungen werden gemeinhin als hybride Cloud-Applikationen bezeichnet; nicht zu verwechseln mit Hybrid-Cloud-Konzepten.
  3. Re-Factoring: d. h. die Applikation neu auf einem PaaS Stack als cloud-native Anwendung zu entwickeln. Sollte die Lösung auf einem kommerziellen Basisprodukt wie zum Beispiel einem DMS aufgebaut sein, das nicht Cloud-fähig ist, scheidet dieser Weg aus.
  4. eine neue Lösung von einem SaaS-Anbieter nutzen.

Containerisierung als idealer Mittelweg zwischen traditionell und cloud-nativ

Viele Unternehmen stehen beispielsweise mit ihren DMS-basierten Lösungen vor der Entscheidung, diese weiterhin mit hohem Aufwand und Kosten zu betreiben oder Option 4 zu wählen, d. h. zu einem SaaS-Anbieter zu wechseln. Dabei bieten gerade die unter 2 aufgeführten Optionen mit der Containerisierung einen idealen Mittelweg.

Die Vorteile, die die Containerisierung bietet, wurden in dem fme Blogbeitrag „How can Linux containers save your day?“ bereits ausführlich beschrieben.
Einen eher technischen Einblick in Container liefert unserDatenblatt Distributed Environments With Containers. Insbesondere der Einsatz von Containern in – für die LifeScience Industrie so kritischen – validierten Bereichen, ist ein Paradebeispiel dafür, welche Vorteile Container-Technologien zusätzlich bieten.

Ihre Container-Vorteile auf einen Blick

  • Bewährte Software und Applikationen bleiben weiterhin im Einsatz.
  • Die Oberfläche und Bedienführung bleibt für die Anwender gleich.
  • Durch schnellere, fehlerunanfälligere, automatisierte Abläufe können Applikationen schneller bereitgestellt werden und Validierungsaufwendungen gesenkt werden.
  • Die Agilität in Projekten steigt.
  • Upgrade-Pfade vereinfachen sich: Ganze Migrationsumgebungen werden containerisiert, auch mit unterschiedlichen Host-Betriebsystemen für die vorher aufwendig installierte, eigene virtuelle Maschinen notwendig waren.
  • Die Anwendungsfälle sind vielfältig!

Starke Expertise von fme’s unabhängigen Cloud-, Container-, und Migrationsspezialisten

Die Containerisierungs-Spezialisten von fme zerlegen das Basisprodukt, packen es in Container und bauen diese in Ihrem Datacenter oder bei einem Cloud-Provider, wie zum Beispiel AWS, zu der neuen Basisanwendung wieder zusammen. Für einige Produkte hat die fme bereits fertige Container gebaut, die sich schnell und einfach ausrollen lassen. Anschließend werden Konfigurationen und, falls vorhanden, Customisierungen nachgezogen. Mit den fme Migration Services wird das neue System befüllt und somit eine 1:1 Kopie erzeugt. Was so einfach klingt, erfordert eine hohe Expertise und ist mit Aufwänden verbunden, die aber mehr als gerechtfertigt sind, wenn man die Vorteile der Containerisierung betrachtet.

Ein nützliches Beispiel für Lift’n’Extend (2b): Anbindung von Alexa an eine containerisierte DMS-Applikation

Ein Beispiel für die Erweiterung einer containerisierten DMS-Applikation um native Cloud-Services ist in dem YouTube Video Showcase: Alexa, please open Documentum! eindrucksvoll zu sehen. Dafür haben fme Containerisierungs-Spezialisten OpenText Documentum auf AWS ausgerollt und fme AWS-Spezialisten haben Alexa angebunden. Wir glauben daran, dass Alexa-Skills Ihren Arbeitsalltag vereinfachen können. In Umgebungen, in denen die Bedienung eines Systems mit Maus und Tastatur schwierig ist, kann Alexa per Sprachbefehle Dokumente suchen und vorlesen. Ein Anwendungsfall könnte ein Labor sein, in denen Sicherheitshandschuhe getragen werden müssen, aber der dort arbeitende Benutzer SOPs aus einem DMS-System braucht.

Wo stehen Sie derzeit mit Ihren Cloud-Überlegungen?

  • Sie haben noch keine Erfahrung mit Container-Technologien und deren Vorteilen? Rufen Sie uns an, wir bieten individuelle Einführungsworkshops an!
  • Sie kennen die Vorteile von Container-Technologien und wollen damit starten? Rufen Sie uns an, wir helfen Ihnen, Ihre Anwendung im Rahmen eines MVPs zu containerisieren oder bringen fertige Container mit!
  • Sie sind von Container-Technologien überzeugt und wollen Ihre Anwendung auf diese Technologie umstellen? Rufen Sie uns an, wir stellen Ihnen Ihre Anwendung auf Container-Basis on-premise oder off-premise zur Verfügung und migrieren Ihre Daten.
  • Sie wollen Ihre Anwendung nicht mehr selber betreiben? Rufen Sie uns an, unsere Application Management-Spezialisten betreiben Ihre containerisierte Anwendung mit bis zu 24*7 Verfügbarkeit in der Cloud.
  • Sie wollen Ihre Anwendung um neue cloud-basierte Funktionen erweitern? Rufen Sie uns an, unsere Cloud-Spezialisten sind mit den gängigen Plattformen und deren spezifischen Services vertraut.

Es gibt sehr gute Gründe sich für ein SaaS-Angebot zu entscheiden; keine Frage, aber die Betriebskosten sind nur ein Bestandteil des gesamten Mosaiks. Die fme, als unabhängiges Beratungshaus, hilft Ihnen, Ihren optimalen Weg zu finden: egal, ob dieser in die Cloud oder auf on-premise mit modernen Cloud-Techniken führt.

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann schreiben Sie uns doch einfach.
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