Warum muss ich nass werden, um Spatial Computing zu verstehen?

Rüdiger Sievers |
20. Juli 2023 |

Spätestens seit der Ankündigung von Apple Vision Pro erleben die Themen Virtual Reality und Augmented Reality – zusammengefasst XR – wieder einen Hype. Auch wenn Apple es eher als Spatial Computing bezeichnet, sind viele der Technologien bereits heute im Einsatz und aus dem Arbeitsalltag nicht mehr wegzudenken.

Doch es gibt auch Gründe, warum sich XR bisher noch nicht in der Breite durchgesetzt hat. Einer dieser Gründe ist, dass man XR nicht erklären kann. XR zu erklären wäre so, als wenn man versucht jemanden das Gefühl von nassem Wasser näher zu bringen. Man kann es beschreiben, man kann Vor- und Nachteile erörtern oder die chemische Zusammensetzung aufzeigen, doch wie sich nasses Wasser wirklich anfühlt, kann man nur erleben.

Genauso ist es mit XR-Anwendungen – man muss ins Wasser springen, um zu begreifen, was es ist. Um diesen Schritt zu erleichtern, freuen wir uns heute unser neues Business XR Experience Workshop Konzept vorzustellen.

Was ist die Business XR Experience der fme AG?

Im Spiele-Bereich stellt sich nicht so sehr die Frage, wie XR eingesetzt werden kann. Doch was bedeutet es im Geschäftsumfeld? Können XR-Anwendungen unser Business beflügeln? Falls ja, in welchen Bereichen? Wie finde ich raus, welche Anwendungsfälle für mich geeignet sind? Welche Hardware ist die Richtige?

Genau hier setzt unsere Business XR Experience an. Wir bringen Hardware, Software und Konzept mit und leiten dich und dein Team durch die verschiedenen Szenarien. Folgende Set-Ups bieten wir an:

  • First Steps – Erste Erfahrungen mit XR
  • Team Meeting – Virtueller Raum statt Teams-Session
  • XR Workshops – Auf der Welt verteilt und trotzdem nebeneinander stehend Arbeiten
  • Teambuilding – Bogenschießen, Frisbee werfen, Basketball spielen und die Photo Booth besuchen

Optional können noch folgende Szenarien mit hinzugenommen werden:

  • Die erlebbare Präsentation – Showcase eines virtuellen Ausstellungsraums zur Wissensvermittlung
  • Mein virtueller Projektraum – ein fme Template inklusive Methodikvorlagen für Projekte

Wie lange dauert der Workshop und wie wird er begleitet?

Die Experience ist auf maximal einen Tag ausgelegt und wird von zwei Beratern der fme AG vorbereitet, begleitet und nachbereitet, sodass Sie neben dem Tag selber, auch dokumentierte Erkenntnisse für die weitere Verarbeitung erhalten.

Hier ein beispielhafter Aufbau:

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Für wen ist die Business XR Experience geeignet?

Der Workshop richtet sich an alle, die Neugierig auf das Thema sind. Wir empfehlen eine Gruppengröße von maximal acht Teilnehmern, die dann jeweils in zwei Gruppen durch die XR Experiences durchgeführt werden. Technische Vorkenntnisse werden nicht benötigt und es gibt auch sonst keine Einschränkungen. Eine Nutzung mit Brille oder Kontaktlinsen ist in der Regel möglich und unproblematisch.

Welche (technischen) Voraussetzungen müssen erfüllt werden?

Da die Hardware durch uns gestellt wird, sind keine besonderen Voraussetzungen zu erfüllen. Wir benötigen lediglich einen WLAN-Zugang, einen Meetingraum für das Rahmenprogramm und ca. 36m² freie Fläche für die XR Experience. Die Fläche für die Business XR Experience kann auch auf mehrere Räume verteilt werden – ideal sind 9m² pro Headset und wir bringen vier Headsets mit.

Wie kann ich die fme Business XR Experience der fme nun buchen?

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Wenn auch Sie nun Lust haben ins Wasser zu springen und selbst zu erleben, wie sich Business XR anfühlt, kontaktieren Sie mich gerne über das Kontaktformular. Wir kommen dann mit einem Erstgespräch auf Sie zu, um den Workshop auf Ihre Bedürfnisse anzupassen.

Erste Eindrücke der In Stability GmbH & Co. KG

Während der Entwicklung unsere Experience ist uns aufgefallen, dass wir alle sehr enthusiastisch und XR begeistert sind. Doch dies ist für eine Lösungsentwicklung nie gut, da die Sichtweise zu einseitig ist. Aus diesem Grund haben wir uns zwei Experten als Verstärkung gesucht, die in ihrem Alltag wenig mit XR, aber sehr viel mit Workshops, Trainings, Meetings und vor allem Menschen zu tun haben.

Vielen Dank an Katharina Tast und Michael Schalles von In Stability, dass Ihr uns bei der Entwicklung der Business XR Experiences unterstützt habt!

Hier nun ein direkter Einblick in die Erfahrungen von Katharina und Michael!

 

Eindrücke von Katharina Tast – Senior Beraterin In Stability GmbH & Co. KG

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Ich konnte unglaublich schnell in Virtual Reality eintauchen und die normale Umgebung vergessen. Die Atmosphären sind sehr gut spür- und erlebbar. Man ist wirklich „mittendrin“. Es stellte sich eine Art „schwebendes“ Körpergefühl ein, – vielleicht, weil vieles in der virtuellen Welt einfach so „schweben“ kann. Gefühlt gibt es keine festen Naturgesetze mehr, außer, sie sind gewollt, wie beim Bogenschießen, wenn die Pfeile tatsächlich einen Bogen beschreiben, also der Schwerkraft unterliegen zu scheinen. Es braucht besonders am Anfang technisch versierte Ansprechpartner, um reinzukommen, sich zurechtzufinden und mit der Steuerung klarzukommen. Da habe ich die umsichtige Begleitung und Einführung des Teams von fme sehr geschätzt.

Die Vorbereitung der virtuellen Räume war sehr gut durchdacht, da schätze ich mit einem Anfangs hohen Aufwand, vor allem für Laien. Über Voreinstellungen in bestimmten Apps und in dem Setting, das das Team von fme gebaut hatte, konnte ich mir gut vorstellen, auch fokussiert zu arbeiten, weil sie sehr aufgeräumt wirkten.

Fasziniert hat mich dieses Gefühl, wirklich gemeinsam, z.B. an Whiteboards, zu arbeiten. Es fühlt sich so an, als stünde man gemeinsam vor den Boards. Es gibt tolle Möglichkeiten Flipcharts zu präsentieren, indem man sie einfach im Raum aufhängt. Gleichzeitig war mein Eindruck, dass es schwieriger ist, Dinge zu schreiben, weil die Handhabung der virtuellen Tastatur echt gewöhnungsbedürftig ist.

Wir haben ein Coaching mit Avataren simuliert. Dabei sind wir auch an Themen gegangen, die eine „emotionale Ladung” haben. Dabei wirkte die Atmosphäre zunächst einmal unfassbar dicht, obwohl wir in unterschiedlichen Räumen saßen. Gleichzeitig wurde ich durch den Avatar eher verunsichert: auch mit „Mimik-Umsetzung” fällt es schwer, Körpersignale wahrzunehmen und zu deuten. Wir kommunizieren eben ganzheitlich und können schwer damit umgehen, wenn sich im Gesicht und in der Haltung des Gegenübers der Inhalt nicht wahrnehmen lässt.

Am Ende wurden wir über einen Gang aus dem Arbeitsbereich geführt, den ich wie eine Art „Auschecken” erlebt habe. Das war sehr hilfreich, um aus der virtuellen wieder in reale Welt(en) zu wechseln. Dennoch braucht es eine Weile, um wieder festen Grund unter den Füßen zu spüren: Das mag sich antrainieren, war aber erstmal eine faszinierende und auch anstrengende Erfahrung.

Insgesamt war es für mich eine Erlebnisqualität, die nicht beschreibbar ist. Man muss wirklich selbst „nass” werden!

 

Eindrücke von Michael Schalles – Senior Berater In Stability GmbH & Co. KGbWVkaWEvdGVhbS9taWNoYWVsLXNjaGFsbGVzLTEwMjVfcnVuZF9sLnBuZw==

Für mich waren von Anfang an zwei Erfahrungen dominierend. Zum einen machte mir die sehr intuitive Bedienung möglich, mich nach kurzer Zeit gut zu orientieren. Das lag sicherlich auch an der sehr guten Begleitung durch das Team von fme in dieser Phase, das genau richtig dosierte: Keine zu engmaschigen Kommentare, aber immer Sicherheit gebend. Ich war fasziniert von der Erfahrung des schnellen Wechsels aus dem Alltag in neue Welten. Da entwickelte sich ein echter Sogeffekt. In der Phase der Orientierung ist ein gemeinsames Arbeiten eher schwierig. Katharina und ich haben hier wenig miteinander gemacht und waren vielmehr mit dem Ausprobieren all der Möglichkeiten beschäftigt. Dabei haben wir das Team von fme oft eher als Retter aus ungewollten Bedienschritten gebraucht.

Zum anderen fiel mir der extreme Charakter der Spielaufforderung auf – XR Experience macht Spaß und entwickelt eine große Eigendynamik. Vom Kennenlernen mit unterschiedlichen Spielen bis hin zu den Co-Workingspaces, die lustig, aufregend und anregend daherkommen, zieht sich dieser hohe Spiel- und Lustcharakter durch. Die Räume hatten wahlweise eine Anmutung von Urlaub (inklusive Palmen und Meer) oder von fantastischer Science Fiction (inklusive freischwebender Arbeitsinseln). Selbst eine einfache große Halle bekommt spielerische Einladungen, wenn ich mit dem Avatar wirklich überallhin springen kann, selbst auf hohe Wandelemente, und ich Flipcharts einfach mitten in den Raum hängen kann. Daher kann ich mir XR Experience sehr gut für Teambuilding oder innovative Themen bzw. ko-kreative Prozesse vorstellen.

Nach der Orientierungs- und Spielphase stellten sich weitere Beobachtungen ein: Das Sitzen am Tisch mit einem virtuellen Tisch vor Augen ist eine unglaublich realistische Erfahrung. Ich sah einen virtuellen Tisch und spürte gleichzeitig eine Platte unter meinen Armen. „Neben mir” saß Katharina. Und auch wenn sie tatsächlich nicht im gleichen Raum saß, ergab sich das Gefühl von Nähe. Die akustische Simulation von Abstand und Richtung war erstaunlich realistisch.

Wenn ich von realistischen Effekten spreche, kommen hier auch Grenzen zum Tragen, die wahrscheinlich mindestens teilweise noch weitere Entwicklungsarbeit an der Technik anzeigen: Avatare, die „realistischer” gestaltet sind, also das tatsächliche Aussehen nachahmen, wirken auf mich eher irritierend als Avatare, die im Sinne der Spielwelt „perfekt” gestaltet sind und wie ich sie aus Onlinegames kenne. Gleichzeitig würden diese Avatare natürlich die Übersetzung des Aussehens und der Mimik meines Gegenübers und damit eine realistischere Begegnung mit den konkreten Personen ermöglichen.

Mit dem Schreiben per Stift oder Tastatur habe ich mich schwergetan. Da braucht es sicher Übung und weitere Entwicklung der Tools, bevor ein flüssiger und realistischer Workflow entsteht.

Und schließlich erlebte ich das Tragen der Brille körperlich anstrengend, Verspannungen und Kopfschmerzen haben mich durchaus beschäftigt. Der Trend, den wir schon aus der Entwicklung von Mobiltelefonen kennen, wird sich sicher auch bei den VR-Brillen zeigen. Sie werden leichter und passender werden.

Ich bin sehr gespannt auf die weitere Entwicklung der XR Experience für den Business-Bereich und darauf, wie lustige, anregende und aufregende Umgebungen auch die Art der gemeinsamen Arbeit verändert.

Über In Stability

In Stability GmbH &Co.KG ist beziehungsorientierte Beratung & Akademie. Wir lieben es, Menschen, Teams & Organisationen bei Veränderungen und in ihrer Entwicklung zu begleiten. Dabei arbeiten wir auf Augenhöhe, kokreativ und sinnstiftend mit unseren Kunden. Wir helfen bei der kurzfristigen Lösung von akuten Problemen und unterstützen in herausfordernden Situationen, Prozesse zu halten und zu stabilisieren. Und wir haben viel Expertise, Menschen, Teams & Organisationen langfristig zu entwickeln und zu befähigen, sich selbst zu helfen.

In unserer Beratung begleiten wir insbesondere Teams & Organisationen beziehungsorientiert. Wir verstehen es gut, gemeinsam mit unseren Kunden offene Beziehungsräume und hilfreiche Prozesse zu gestalten, um miteinander voranzukommen. Und weil wir das deutschlandweit tun, arbeiten wir auch virtuell und waren entsprechend neugierig auf die Möglichkeiten der XR Experience. Wir schauen darauf mit der Expertise für Workshops und Trainings, aber auch mit unserem besonderen Gespür für die Gestaltung von Beziehungen.

 

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